«Ich ertappe mich oft dabei, wie ich in einer Abwärtsspirale in eine wahre Trübsal gerate, wenn ich an meine Art [wir Menschen] und ihre missliche Lage denke … gerade wenn ich an einem neuen Tiefpunkt angelangt bin – landet ein Rotkehlchen an der Futterröhre … schlägt mit den Flügeln, seine rote Brust ein Funken meiner ausgetrockneten Seele, es legt den Kopf schief und sieht mich mit seinen tiefdunklen Augen an, und mehr braucht es nicht: Ich bin lebendig. Wie bei meiner Begegnung mit dem Bären, nur in Miniaturform …
… Das Rotkehlchen erhebt meine Seele, gibt mir auf unerklärliche Weise Auftrieb, macht alles weider gut. Dieser einfache Kontakt mit einem Wildling relativiert den ganzen anderen Unsinn des Lebens. Alles, was mir in meiner kleinen Welt Sorgen macht, landet auf der mentalen Müllkippe meines Gehirns … «
Dieser Text stammt aus dem Buch «Wild leben!» von Nick Baker (2018). Er spricht mir aus dem Herzen und beschreibt wohl auch DEN Grund, weshalb ich mich häufig in den Bergen aufhalte.
Neben dem Kontakt mit «Wildlingen» sind sicher auch domestizierte Tiere oder ein Garten nützlich, um die mentale Müllkippe zu aktivieren. Das Wissen darüber wird in verschiedenen Therapieformen genutzt (z.B. in der tiergestützten Therapie oder in der Gartentherapie).
Und du? Welche Tiere, Dinge, Tätigkeiten helfen dir, die mentale Müllkippe zu nutzen und die kleinen Sorgen zu ent-sorgen?
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Und was machen andere Menschen, um ihren Müll loszuweren?
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Quelle: Baker, N. (2018). Wild leben! : unser Weg zurück zur Natur, Darmstadt : wbg Theiss.