Um «Stress» verstehen und angehen zu können, braucht Gert Kaluza ein relativ einfaches Modell. Es besteht aus drei Teilen, die sich gegenseitig beeinflussen und mit denen man auf unterschiedliche Weise umgehen kann:
- Stressoren >> aktiv begegnen
- persönliche Stressverstärker >> förderliche Gedanken entwickeln
- Stressreaktion >> Ausgleich schaffen
Entsprechend können nach Kaluza (2014, S. 262) drei Stressmanagementkompetenzen unterschieden werden:
(1) instrumentelles Stressmanagement setzt an den Stressoren an mit dem Ziel, diese zu reduzieren oder ganz auszuschalten, z. B. durch Umorganisation des Arbeitsplatzes, durch Veränderung von Arbeitsabläufen, durch die Organisation von Hilfen etc.
(2) mentales Stressmanagement setzt an bei persönlichen stressverschärfenden Einstellungen und Denkmustern. Diese bewusst zu machen, kritisch zu reflektieren und in stressvermindernde, förderliche Einstellungen und Bewertungen zu transformieren ist das Ziel mentaler Strategien der Stressbewältigung.
(3) regeneratives Stressmangement setzt bei den körperlichen und psychischen Stressreaktionen an mit dem Ziel, körperliche Anspannung zu lösen und innere Unruhe und Nervosität zu dämpfen sowie die eigene Widerstandskraft gegenüber Belastungen zu erhalten und neue Energien aufzubauen.
Um den Fokus auf die instrumentelle Stresskompetenz zu richten, gilt es einen einfachen Satz zu ergänzen:
1 Ich gerate in Stress, wenn …
2 Ich gerate in Stress, wenn …
3 Ich gerate in Stress, wenn …
Nimm einen der Sätze von oben und überlege dir, wie du es denn lieber hättest. Dabei ist es nützlich, den Wunsch positiv zu formulieren. Ein Beispiel: «Ich hätte gerne weniger Zeitdruck.» könntest du umformulieren in «Ich hätte gerne genügend Zeit, um meine Aufgaben sorgfältig zu erledigen.»
Also, was hättest du gerne?
Ich hätte gerne …
Quellen: Kaluza, G. (2014). Stress und Stressbewältigung. Zeitschrift für Erfahrungsheilkunde, 63, 261-266.